28.11.2013
Wenn Eltern eines „besonderen" Kindes darüber hinwegsehen können, dass sich dieses Buch (erwartungsgemäß) an pflegende Angehörige von Erwachsenen und/oder älteren Menschen richtet, vermittelt das Buch neben Basisinformationen zur häuslichen Pflege viele ausführliche Anleitungen für den gemeinsamen Alltag.
Beide Autorinnen sind „Professionelle", die ihr Wissen aus Sicht diplomierter Fachkräfte und Lehrende weitergeben. Es gelingt ihnen, sogenannten Laienpflegern/innen wertvolle Informationen zum Antragsverfahren, den Leistungen und Unterstützungsmöglichkeiten der Pflegeversicherung zu geben.
Eltern eines behinderten oder von Behinderung bedrohten Kindes können viele Hinweise zur Erwachsenenpflege auf die Pflege ihres Kindes, Jugendlichen oder Heranwachsenden übertragen, so z.B. die Vorschläge zu Bewegungs- und Mobilisationstechniken, die Hinweise zu Körpersignalen und Körperpflege, Ernährung, Medikamentengabe oder dem Vorbeugen von Folgeerkrankungen, die sich insbesondere bei hoher Immobilität leicht ergeben können.
Ein Perspektivwechsel aus Sicht einer professionellen Pflegekraft hilft, die eigenen Möglichkeiten und Grenzen der familiären Pflege einzuschätzen, die eigene Situation „von außen" zu reflektieren und einen größeres Maß eigener Gestaltungsmöglichkeiten zur häuslichen Pflege des Kindes zu gewinnen.
Wenn Eltern die optimale Pflege ihres Kindes allein oder mit der Hilfe eines Pflegedienstes gestalten wollen, ist es hilfreich, einige (zusätzliche) „Kniffe" zu kennen, die die häusliche Pflege erleichtern können. Das Buch ersetzt keinen Pflegekurs, der auch allen Eltern dringend empfohlen sei. Es kann dabei helfen, sich einmal erlerntes Wissen wieder ins Gedächtnis zu rufen und auch tatsächlich anzuwenden.
Übersichtlich in Kapitel unterteilt, kann man auch schnell einmal zu einem bestimmten Thema nachschlagen.
So gelingt Pflege zu Hause – Ein Ratgeber für pflegende Angehörige
Ernst Reinhardt Verlag, München, 2013, broschiert, 198 Seiten, ISBN 978-3-497-02387-5, 19,90 €
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