12.02.2017
Schüler mit schwerer und mehrfacher Behinderung „sind in besonderer Weise darauf angewiesen, dass ihre Grundbedürfnisse abgesichert und Hindernisse aus dem (Lern-)Weg geräumt werden, die sie nicht selbst bewältigen können. Sie brauchen Lehrkräfte, die sich ihrer mit der entsprechenden inneren Haltung und dem nötigen didaktisch-methodischen Handwerkzeug annehmen." Diese beiden Sätze aus dem Vorwort bringen zum Ausdruck, dass die Autorin mit dieser Handreichung insbesondere Lehrer*innen eine Praxishilfe zum Nachschlagen an die Hand geben möchte, die nicht mehr vom Sinn des inklusiven Unterrichts überzeugt werden müssen, aber eventuell noch keine sonderpädagogischen Vorkenntnisse haben.
Aber auch Eltern, die Lehrkräfte bei der Gestaltung des inklusiven Lernens für ihr Kind mit einer Behinderung unterstützen möchten, sei dieses Heft empfohlen. In mindestens vier der fünf Kapitel finden auch sie wertvolle Hinweise, was alles für einen gelingenden inklusiven Unterricht bedacht und nach Möglichkeit bereitgestellt werden muss. Gerade das Ansprechen von eigentlich Selbstverständlichem, wie z. B. einer kooperativen Grundhaltung auch gegenüber den Eltern (anders herum natürlich auch!), der Notwendigkeit von regelmäßiger (Um-)Lagerung und Bewegung, einer klaren Regelung zur Medikamentengabe u.a. ist wohltuend und ermöglicht besonders gut, den konkreten individuellen „Fall" abzuchecken.
Die Struktur, aber auch die gewählten Formatierungen machen das Lesen und Wiederfinden leicht. Die ergänzenden Informationen (Literatur und Links), Empfehlungen und grau unterlegten Memos sind hilfreich und wertvoll. Im DIN A4-Format würde man diese Handreichung wohl nicht mehr als „Taschenbuch" bezeichnen, was aber der „Handlichkeit" und Handhabbarkeit überhaupt nicht schadet.
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